Nadia Murad

irakisch-jesidische Menschenrechtsaktivistin; UN-Sonderbotschafterin; Nobelpreis (Frieden) 2018; Zeitzeugin und Opfer des Terrorregimes des sog. Islamischen Staates gegen die religiös-ethnische Minderheit der Jesiden im Irak

* 1993 Kocho

Herkunft

Nadia Murad Basee Taha wurde 1993 als Tochter einer vielköpfigen und kinderreichen Jesidenfamilie in dem Dorf Kocho im nordirakischen Distrikt Sindschar geboren, wo sie auch aufwuchs. Die örtliche Bevölkerung bestand dort fast ausschließlich aus Jesiden, Angehörigen einer zumeist nordkurdisch sprechenden ethnisch-religiösen Minderheit, deren ursprüngliche Siedlungsgebiete vor allem im Norden des Irak, im Norden Syriens und im Südosten der Türkei liegen. Das Jesidentum ist eine monotheistische, jedoch nicht auf einer heiligen Schrift beruhende Religion, die an vor-islamische und vor-zoroastrische Traditionen anschließt. In den 1950er hatten sich erste jesidische Familien in dieser abgelegenen Gegend angesiedelt und dort später das Dorf Kocho gegründet. Aus islamischer Sicht gelten die Jesiden als "Ungläubige" und waren in ihrer Geschichte schon mehrmals Pogromen ausgesetzt.

Ausbildung

M. besuchte eine Sekundarschule in Kocho. Sie war 20 Jahre alt, als Kämpfer des so genannten "Islamischen Staates" das Dorf eroberten, seine Bewohner töteten, vertrieben oder verschleppten.

Wirken

Hintergrund

HintergrundNach dem von den USA angeführten militärischen Sturz des Saddam-Hussein-Regimes im Irak 2003 und anschließender US-geführter Nachkriegsverwaltung rutschte das Land ...